Wi(e)der die Wegwerfgesellschaft

Die Mülheimer Künstlerin Katharina Lautsch wird für die Ruhrfestspiele eine besondere Parade auf dem Grünen Hügel präsentieren – einen Zug der Plastikfossile.

Täglich brauchen wir Plastik in unserem Leben, es erleichtert uns in vielerlei Hinsicht den Alltag, doch bedeutet es auch ein moralisches und ökologisches Dilemma. Die Nachrichten über die Vermüllung unseres Planeten sind zahlreich, wir tragen mittlerweile gesundheitsschädliches Mikroplastik in unserem Körper, im pazifischen Ozean schwimmt eine Müllinsel von der Größe Mitteleuropas. Höchste Zeit, dass wir uns tiefer mit diesem Thema auseinandersetzen. Und genau das ist das Ziel der Künstlerin Katharina Lautsch. In Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen 2024 bringt sie ihr Projekt „Müllmonster“ von Mülheim nach Recklinghausen.

„Was wir hier präsentieren, ist ein Marsch gegen den Müll und ein Appell für einen bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen“, sagt Theaterpädagoge und Mitorganisator Alois Banneyer. Gebaut werden die Fossilien von Kindern und Jugendlichen der Region. Beteiligt an der Aktion sind mehrere Schulen und Kindergärten, ein Jugendzentrum und der Verein Kulturmäuse e.V. Die Kinder und Jugendlichen bauen ihre Skulpturen auf rucksackartigen Holzgestellen, manche der Fossilien werden bis zu 2 Metern hoch sein. Daneben gibt es die Mini-Fossile der Kindergartenkinder.

Alle Partner und Akteure setzen sich schon jetzt intensiver mit dem Thema Müll und Müllkreislauf auseinander. „Es geht darum, dass die Kinder über die künstlerische und die wissenschaftliche Ebene an das Thema herangeführt werden“, sagt Bettina Kollecker, Projektkoordinatorin der Ruhrfestspiele.

Beim Material für die Walking-Act-Kostüme handelt es sich übrigens nicht um „Dreck“, sondern um aufbereiteten Plastikmüll aus privaten Beständen, den die Kinder und Jugendlichen unter Anleitung verbauen. Mit im Boot sind auch die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR), die dafür sorgen, dass der Müll am Ende fachgerecht entsorgt wird. Wie genau Figuren und Parade aussehen werden, wird noch nicht verraten.

Wer also mehr darüber erfahren will, sollte am 1. Mai auf den Grünen Hügel kommen.