Am Hof Emscher-Auen lädt eine Sportbox mit Fitnessgeräten zur Bewegung im Freien – kostenlos und mitten im Grünen.
Es ist Dienstagnachmittag, kurz vor fünf. Die Sonne wirft lange Schatten über die Wiesen am Hof Emscher-Auen in Castrop-Rauxel. Zwischen summenden Insekten und der Emscher steht eine Handvoll Menschen im Grünen, ihre Matten sind im Gras ausgerollt, das Smartphone in Reichweite. Trainerin Celina Krumm begrüßt ihre Gruppe zum wöchentlichen Sportangebot. „Heute machen wir funktionelles Training – jede und jeder im eigenen Tempo.“ Während nebenan Spaziergängerinnen mit Hunden ihre Runde drehen oder Fahrradfahrer vorbeikommen, beginnen die ersten Kniebeugen. Es ist kein exklusives Studio, sondern öffentlicher Raum. Und genau das ist das Konzept. Seit Kurzem ergänzt eine sogenannte Sportbox die bereits bestehenden „Fitnessinseln“ mit verschiedenen Fitnessgeräten vor Ort – eine metallene, wetterfeste große Truhe, gefüllt mit allem, was das Trainingsherz begehrt: Springseile, Yogamatten, Widerstandsbänder, Kettlebells, Schlingen- trainer, Faszienrollen. Über die App „Sportbox and Move“ können sich Nutzerinnen und Nutzer registrieren und die Box ganz einfach per Smartphone öffnen. Der Zugang ist kostenlos. Einzige Voraussetzung: Lust auf Bewegung. „Ich sehe ständig Leute, die sich einloggen und trainieren“, erzählt Celina Krumm. Gäste des Parkhotels auf dem Hof Emscher-Auen, Menschen auf einem Spaziergang, Berufstätige nach Feierabend – sie alle machen Halt an den Fitnessinseln mit Trimm-dich-Charakter oder greifen zum Springseil aus der Box. Auch das Projektteam von „Gesund an der Emscher!“ – darunter Mara Hinse und Gregor Krolewski von der Emschergenossenschaft – freut sich über die Resonanz. „Die Sportbox wird wirklich gut angenommen“, sagt Mara Hinse. Kein Wunder: Wer möchte, kann sich hier jederzeit ohne Mitgliedschaft sportlich austoben – oder dienstags um 17 Uhr am offenen Sportangebot teilnehmen.
Bewegung im Alltag im Grünen
Finanziert hat die Sportbox das Präventionsprojekt „Gesund an der Emscher!“, eine Kooperation von Knappschaft und Emschergenossenschaft. Ziel ist es, Bewegung im Alltag zu fördern – direkt dort, wo sich Menschen ohnehin aufhalten: draußen, im Grünen, an der Emscher. Denn mit dem Umbau des Flusses sind nicht nur neue ökologische Lebensräume entstanden, sondern auch attraktive Freizeitareale – Orte, an denen sich Gesundheitsprävention und Naturerlebnis verbinden lassen. „Wir wollen, dass Menschen ihre Umgebung aktiv nutzen“, sagt Gregor Krolewski. Am Hof Emscher-Auen – ebenso wie demnächst im Bottroper Bernepark, wo in Kürze eine zweite Sportbox aufgestellt wird – soll sich Gesundheitsprävention so unkompliziert und mühelos in den Alltag integrieren lassen wie ein Spaziergang. Die Bewegungseinheiten sind vielfältig und individuell anpassbar – von Einsteigern bis zu Fortgeschrittenen, von Stretching bis Intervalltraining. In der Sportbox-App finden die Nutzenden zudem zahlreiche Anleitungen und Videos mit Übungsideen für jedes Fitnesslevel. Während Celina Krumm ihre Gruppe durch eine Übungsabfolge leitet, zieht ein leichter Wind auf. Die Teilnehmenden schwitzen, lachen, manche kämpfen mit dem Gleichgewicht auf der Matte. Am Ende klatschen sich alle kurz ab. Einfache Bewegung, gemeinsames Draußensein – ein kleiner Beitrag zu mehr Gesundheit. Ganz ohne Vertrag, aber mit viel Wirkung.
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