Daniela Gaspar und David Knospe haben mit ihrer Arbeit bereits viele Stadtteile belebt. Jetzt haben sie im Auftrag der Stadt das „Zentrenmanagement“ für die Südstadt übernommen, um diese weiterzuentwickeln.
Was haben Sie konkret vor?
Knospe: Ende letzten Jahres haben wir die Bestandsaufnahme gestartet: Was gibt es hier alles? Was wird gebraucht? Wer sind unsere Ansprechpartner? Jetzt steigen wir in das eigentliche Zentrenmanagement ein. Was die schon erwähnten Leerstände angeht, können wir beispielsweise Einzelhändlern recht preisgünstig Ladenlokale anbieten. Bei uns haben sich auch schon mehrere Start-ups gemeldet, da geht es beispielsweise um einen Kiosk, einen Beautysalon und ein Modegeschäft. Wir schauen dann: Macht das Sinn?
Gaspar: Außerdem möchten wir die Süder dazu ermuntern – wenn es finanziell möglich ist – in ihre Häuser und Geschäfte zu investieren, sodass die Südstadt noch schöner und einladender wird. Eine Aufwertung des öffentlichen Raumes lohnt sich letztlich immer. Für alle.
Knospe: Jeder Leerstand ist auch eine Chance, ein Haus oder Ladenlokal wieder auf Vordermann zu bringen.
Wie ist Ihr Eindruck von der Südstadt?
Gaspar: Wir waren von Anfang an sehr positiv überrascht. Süd hat leider – zu Unrecht – ein schlechtes Image. Die Bochumer Straße ist belebt, hat Potenzial. Das hat uns positiv gestimmt, sodass wir denken, dass wir langfristig viel erreichen können und auch Leerstände beheben werden. Dazu bringen wir den sogenannten Verfügungsfonds Anmietung mit – damit lassen sich Leerstände vergünstigt wieder auf den Markt bringen.
Knospe: In Süd gibt es alles, was man braucht: Bäckereien, Bekleidungsgeschäfte, Handyläden, einen Optiker, die Autohäuser, den Buchladen und vieles mehr. Das ist toll.
Sie planen auch Veranstaltungen. Gibt es schon Ideen?
Gaspar: Ja, am 10. Mai laden wir zum bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ ein. Auf dem Neumarkt erwartet die Besucher ein buntes Programm mit Infoständen, Essen und Trinken, Musik, Lesungen sowie Themen rund um Wasser und Klima. Auch der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist dabei – wir stehen im engen Austausch, da er am Neumarkt das Stadtteilbüro betreibt. Unsere Schwerpunkte sind unterschiedlich, aber wir ziehen an einem Strang für die Südstadt. Deshalb nehmen wir auch am Runden Tisch des SkF teil. Zudem haben wir die Initiative „Genau hier“ kennengelernt und Kontakte zum „Haus der Bildung“ geknüpft.
Wann eröffnen Sie Ihr Büro?
Knospe: Möglichst schnell! Wir möchten uns gerne am Neumarkt niederlassen und würden uns freuen, wenn Bürgerinnen und Bürger einfach vorbei kommen und mit uns reden.
Gaspar: Wir wollen uns optimal vernetzen. Davon lebt unsere Arbeit. Wenn wir eigene Räume haben, können wir alle zu uns einladen. Unser Büro soll ein Raum für Gespräche und Austausch sein.