Die große Bühne ist ihr Zuhause: Familienalltag bei Musikern.
Romy ist zweieinhalb, tanzt, singt und malt gerne. Ihr Papa ist der Musiker, Produzent und Fotograf Sebel, der weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Recklinghausen hinaus als Singer-Songwriter bekannt ist. Mama ist die Sängerin und Schauspielerin Inga Strothmüller, die Chefin des HansaTheaters in Dortmund. Für Wirbelwind Romy ist es völlig normal, bei einem Soundcheck mit auf der Bühne zu stehen, sich in der Garderobe zusammen mit Mama zu schminken und die Musiker einer Heavy-Metal-Band an der Wohnungstür zu begrüßen, die gleich Aufnahmen mit dem Papa in seinem Studio machen.
Das Studio liegt direkt neben dem Kinderzimmer. Die Familie lebt in einem Loft im Verwaltungsgebäude der ehemaligen Zeche König Ludwig in Recklinghausen. Manchmal tanzt und singt Romy vor der Kochzeile in der Küche und ihre Eltern sitzen am Tisch und klatschen Beifall, wenn sie sich verbeugt. Einen Berufswunsch kann Romy noch nicht äußern, dafür ist sie zu jung, aber wenn sie sich verkleidet und ein schickes Kleid anzieht, dann sagt sie oft: „Ich gehe jetzt arbeiten im Theater.“ Inga und Sebel freuen sich, dass Romy Spaß an Musik und Theater hat, aber später soll sie einfach machen, was sie will. Und das könne auch etwas ganz Anderes sein.
Durch ihre künstlerische Arbeit haben die Eltern unregelmäßige Arbeitszeiten. Dass Romy ein Tagesnest besucht, in dem sie sich sehr wohl fühlt, gibt dem Alltag des Kindes Struktur und den Eltern mehr Freiheit. Sebel geht jetzt bald mit dem bekannten Musiker Stoppok auf Tour, Inga plant die neue Theatersaison, und Romy geht neben dem Kindertanzen demnächst vielleicht auch noch zur musikalischen Früherziehung. „Denn da musiziert sie dann zusammen mit anderen Kindern“, sagt Inga. „Das ist anders als zu Hause.